Die Berichte in den Medien zum Verkauf des Schlosses in Kalkum sorgen für eine Menge Unverständnis. Alles dreht sich um die wertvollen Freiflächen im Umfeld des Schlosses, eine Diskussion zur Nutzung des Schlosses findet nicht statt.
Der Erhalt des Schlosses hängt maßgeblich von der möglichen Nutzung ab. Nur ein durchdachtes Konzept mit der Garantie für einen entsprechenden Ertrag kann eine Sanierung und den dauerhaften Erhalt sicherstellen. Der Verkauf der wertvollen Flächen im Umfeld darf dabei nur ein Polster für unvorhergesehene Ereignisse sein. Es war allen potentiellen Investoren klar, dass die Rentabilität aus der Nutzung generiert werden muss, die derzeit vorgesehene Nutzung lässt Raum für erhebliche Zweifel.
Wie geht es weiter, wenn das Land teuer verkauft wurde, wenn sich das vorgestellte Konzept zur Schlossnutzung nicht als tragfähig erweist, trägt dann der Steuerzahler die Sanierung?
Die interessierten Investoren mit nachhaltigen Nutzungskonzepten sind nach meiner Einschätzung von dem engen Korsett des Denkmalschutzes vertrieben worden. Es wäre daher an der Zeit, diese Ausschreibung zum Verkauf aufzuheben, den Denkmalschutz auf eine wirtschaftliche und kulturell wünschenswerte Nutzung abzustimmen. Die umliegenden Freiflächen müssen untrennbar mit dem Schloss verbunden werden, damit durch diese auch in der Zukunft außergewöhnliche Belastungen abgefedert werden können.
Völlig unverständlich ist es, mit welch großem Druck hier Baurecht generiert werden soll. Die Entscheidungen zum Umfeld des Schlosses erfordern eine intensive Abstimmung, die Zukunft des Schlosses eine fundierte Überprüfung des Konzeptes auf seine langfristige Tragfähigkeit.
Bernhard von Kries
Präsident der AGD e. V.