Presseerklärung „Diskussion Haushaltsmittel der Landeshauptstadt: Geld für Planung der neuen Oper“

Vor der Beratung des Etats der Stadt Düsseldorf flammt nun wieder die Diskussion zu der Zukunft der Oper auf. Wir möchten dazu auf unsere beigefügte Presseerklärung verweisen, die einen erheblichen Teil der Bürgermeinung ausdrückt.

Ein Neubau der Oper an gleicher Stelle vernichtet ein Denkmal und greift durch den Flächenbedarf einer neuen Oper erheblich in das Gartendenkmal Hofgarten ein. Es ist nicht vermittelbar, dass hier denkmalschutzrechtliche Belange keine Berücksichtigung mehr finden und die für das Stadtklima wichtigen Grünflächen in erheblichem Maß versiegelt werden sollen.

Stattdessen sollte die Zeit sinnvoll genutzt werden und im Innenstadtbereich ein städtebaulich sinnvolles Grundstück für ein Opernhaus gesucht und gesichert werden. So ergeben sich durch die Veränderungen der Gebäudenutzungen im Bereich Tonhallenstraße/ Wehrhahn Möglichkeiten, Flächen für eine neue Nutzung zu diskutieren. Dies wäre auch eine große Chance, diesen Bereich städtebaulich erheblich aufzuwerten, hier auch in den Abendstunden Lebendigkeit zu schaffen und die Schadowstraße zu einer Kulturachse zu entwickeln. Dass sich in diesem Bereich interessante Möglichkeiten ergeben, wurde auch in intensiven Gesprächen von Herrn Dr. Wulff Aengevelt bestätigt.

Wie bisherigen Reaktionen bei unseren Mitgliedsvereinen zeigen, wird jeder Eingriff in den Hofgarten zu heftiger Empörung und entsprechenden Reaktionen in der Bürgerschaft führen.


PRESSEERKLÄRUNG der AGD e.V.:
„Diskussion zu der Zukunft der Oper“

Seit einiger Zeit steht die Zukunft des Opernhauses an der Heinrich Heine Allee in der öffentlichen Diskussion. Dringender Sanierungsbedarf erfordert Entscheidungen für die Zukunft.

Bei dieser Diskussion müssen nun auch die Bürger Gehör finden, die bereits über Jahrzehnte durch Ihr ehrenamtliches Engagement, organisiert mit Gleichgesinnten in Heimat-, Bürger- und Kulturvereinen, maßgeblich an der positiven Entwicklung der Stadt und der Stadtteile mitgewirkt haben und dadurch entscheidende Impulse für die Lebensqualität erarbeitet haben.

Auf Einladung der AGD e.V., Aktionsgemeinschaft der Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine, erfolgten Veranstaltungen zur Information über dieses Thema. Besuch in der Oper in Düsseldorf mit einem Vortrag von Frau Stampler Brown, der geschäftsführenden Direktorin der Oper, mit einer Führung durch die Ausstellung zu anderen europäischen Opernbauten und zu der Oper in Düsseldorf und vielen Gesprächsterminen.

Zum Abschluss nun erfolgte eine Diskussion mit Vorständen der AGD Mitgliedsvereinen im Stadtmuseum an der Berger Allee. In der Ansprache zu der Begrüßung vermittelte die Direktorin Frau Dr. Anna interessante Fakten zur baulichen Entwicklung des Opernhauses. In seinem Referat informierte Herr Lutum, Vorstand vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege, über die Entwicklung des Opernhauses und die Auswirkungen angedachten Umbau oder Neubaupläne.

Es folgte eine intensive Diskussion:

Die Oper stellt eine wichtige Bildungseinrichtung dar, die Bedeutung auch im schulischen Ablauf muss verbessert werden. Jeder Schüler sollte im Rahmen der schulischen Ausbildung auch die Oper besuchen.

Investitionen in die Kultur sind ein bedeutender Baustein der positiven Entwicklung unserer Gesellschaft.

Das Opernhaus ist städtebaulich für diesen Bereich von großer Bedeutung und die Besucher sorgen auch in den Abendstunden für eine Belebung.

Der Sanierungsbedarf des Gebäudes muss in einer fundierten Untersuchung ermittelt werden. Erst dann kann ein sinnvolles Sanierungskonzept erstellt werden, unter der Berücksichtigung, dass ein denkmalgeschütztes Gebäude zu erhalten ist und dadurch Einschränkungen im Raumprogramm hinzunehmen sind: Zielsetzung zum Erhalt einer Spielstätte für die historische Oper.

Abschließend betont Bernhard von Kries, Präsident der AGD e. V.: „Die Diskussion zu einen neuen Veranstaltungsort für ein weit gefächertes kulturelles Angebot in einem repräsentativen Gebäude muss unabhängig von dem Erhalt des Operngebäudes an der Heinrich Heine Allee geführt werden. Eine fundierte Planung und Realisierung benötigt mindestens 15 Jahre. Das Denkmal „Opernhaus“ muss von seinem Besitzer erhalten werden und der Platzbedarf für ein neues Gebäude wäre ohnehin am jetzigen Standort nicht gegeben, denn eine Erweiterung in den Bereich des Denkmals „Hofgarten“ ist unter allen Umständen zu unterbinden.“

Zum Abschluss der Diskussion wurde von den Teilnehmern folgender Beschluss gefasst:

Die Oper ist ein Baudenkmal und muss als Kulturstätte erhalten und hergerichtet werden, soweit die Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie dies nicht elementar ausschließen.

Eine Erweiterung in den Hofgarten ist auszuschließen.

Parallel soll eine neue Oper geplant werden, als Begegnungsstätte der Kultur für die nächsten 50 Jahre.

Bernhard von Kries
Präsident der AGD e.V.

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